Eine unvergessliche Wanderung über´s Hahnenköpfle ins Oytal

Ein wunderschöner Samstag im Juli! Strahlend blauer Himmel, sommerliche Temperaturen und die Zeit erlaubt es auch. Da müssen wir doch eine Bergtour starten!


Der Startpunkt: Der Christlessee im Trettachtal

Mit der Bergsteigerlinie sind wir vom Busbahnhof in Oberstdorf bis zum Christlessee gefahren. Unsere Tour startet auf 900m ü. NN. Der Gipfel des Hahnenköpfles misst 1735m ü. NN. Rund 800 Höhenmeter sind nun zu überwinden.
Unser Weg führt uns zunächst noch recht gemütlich durch die Wiesen des Trettachtals.


Der Aufstieg zum Hahnenköpfle

Kurz hinter dem Mummestüble nehmen wir den Pfad, der rechts abzweigt, Richtung Hölltobel. Nach kurzer Zeit führt uns der Weg in den Wald. Man hört schon deutlich das Rauschen, des durch den Hölltobel hinabstürzenden Dietersbaches. Der Weg wird schmaler und steiler. Unser Aufstieg wird begleitet vom Schatten des Waldes und dem Rauschen des Wassers - einfach herrlich. Nach etwa 50 Minuten erreichen wir Gerstruben, ein malerisches Bergdorf.

Abstecher nach Gerstruben - dem historischen Bergbauerndorf

1361 wurde Gerstruben erstmals urkundlich erwähnt und wurde bis zum Ende des 19. Jahrhunderts bewohnt. Das Bergbauerndorf besteht aus vier Häusern und einer Kappelle, die ca. 400-500 Jahre alt sind.
Das Museum im Jakobehüs ist von Mai bis Oktober immer donnerstags von 13.00 - 16.00 Uhr zu besichtigen.

Nebenbei erwähnt: Von hier aus hat man viele Tourenmöglichkeiten:
Zur urigen, nur im Sommer bewirtschafteten, Dietersbachalpe, oder noch weiter über den Älpelesattel ins Oytal; oder über den Rautweg wieder zurück ins Trettachtal. Allesamt wunderschöne Wege, aber uns zieht es heute auf´s Hahnenköpfle.

Also folgen wir der Beschilderung, links am Berggasthof vorbei. Der Pfad führt uns weiter steil bergauf, noch ein kurzes Stück durch die Wiesen, mäandert dann schon bald durch einen dichten Wald. Hier absolvieren wir in kurzer Zeit ziemlich viele Höhenmeter, aber das macht uns nichts aus, wir sind ja schon gut eingelaufen.
Nach etwa 2,5 Stunden Gehzeit erreichen wir den Gipfel vom Hahnenköpfle. Für die letzten Meter braucht man auch die Hände um durch den Fels nach oben zu gelangen. Die Aussicht von hier oben ist schlichtweg atemberaubend: Uns bietet sich ein spektakulärer Ausblick auf die umliegenden Gipfel und Täler und macht jede Anstrengung wett.


Abstieg ins Oytal

Nach einer ausgiebigen Rast beginnt für uns nun der Abstieg durch herrlich blühende Alpwiesen. Vor uns liegt nun das Oytal, es geht langsam voran, denn wir müssen immer wieder stehen bleiben um die grandiose Aussicht zu genießen.
Die obere Lugenalpe erreichen wir nach ca. 1 Stunde, die wird aber erst in zwei Wochen bewirtschaftet sein. Also gehen wir noch etwa 20 Minuten weiter talabwärts und erreichen die untere Lugenalpe. Hier sitzt man wunderschön, es gibt leckere Brotzeiten und Getränke.

Die Lugenalpe ist eine der Alpen, die nicht mit einem Transport-Fahrzeug erreicht werden kann. Die Lebensmittel werden mittels Hubschrauber zu Beginn des Alpsommers hochgeflogen. Den Rest trägt die Älplerfamilie auf dem Rücken nach oben. Gegen Ende Juli zieht die Familie dann mit Sack und Pack weiter auf die obere Lugenalpe - ein Kraftakt.

Wie ich ja eben bereits erwähnt hatte, ist die Alpe nicht mit einem Fahrzeug zu erreichen. Dementsprechend unwegsam ist natürlich der Weg nach unten. Es ist steil und steinig und erfordert einige Konzentration.


Ab geht die wilde Fahrt - der Rückweg nach Oberstdorf

Nach etwa einer Stunde erreichen wir dann das Oytalhaus, ab hier ist der Weg bis zurück nach Oberstdorf geteert.
Aber versprochen ist versprochen: Wir leihen uns Bergroller und Helme und genießen die rasante Fahrt durch das Oytal zurück nach Oberstdorf.


Fazit

Mit guter Kondition, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit ist diese Tour gut zu machen.
Wir haben uns Zeit genommen, die vielen wundervollen Ausblicke zu genießen und an der Lugenalpe in Ruhe zu brotzeiten. Insgesamt waren wir etwa 7 Stunden unterwegs.
Für uns ein unvergesslicher Tag! Diese Tour werden wir ganz bestimmt bald wieder in Angriff nehmen.